Naturschutzgebiete
In Estland besteht fast die Hälfte des Landes aus Wald und Feuchtgebieten, die zahlreichen Tieren
und Pflanzen einen wunderbaren Lebensraum bieten. Auch der Erholungswert dieser teils unberührten und durch den Staat geschützten Landschaften und Seen wird von den Menschen in Estland sehr geschätzt, da sie eine starke Verbindung zu ihrem Land und der Natur haben.
Naturschutzgebiet „Vitipalu“
Eigentlich umfasst dieses Gebiet zwei Naturschutzgebiete, Vitipalu und Vapramäe, die mit dichten Kiefernwäldern bewachsen und durch Naturlehrpfade miteinander verbunden sind. Im Winter schätzen Skilangläufer dieses ruhige und erholsame Gebiet für ihren Sport. Im Sommer sind auf dem Fluss Elva wunderschöne Kanufahrten durch die Landschaft möglich, wobei es sich für Pilzliebhaber lohnt, zwischendurch eine kleine Pause zu machen und am Ufer anzulegen, denn in den umliegenden Wäldern kann man jede Menge davon finden. Wer von seiner Sachkunde nicht überzeugt ist, sollte vielleicht auf einer der geführten Wandertouren den estnischen Guide befragen. In Estland ist Pilze sammeln ein weitverbreitetes Hobby und die meisten Menschen kennen sich sehr gut mit den essbaren Exemplaren aus.
Naturschutzgebiet Endla (Endla looduskaitseala)
Diese ausgedehnte Moorlandschaft (101 qkm) grenzt an seiner westlichen Seite an den Pandivere-Höhenzug, wo das Quellgebiet von Norra-Oostriku mit mehr als 30 Quellen liegt. Die tiefste Quelle Estlands mit 4,8m Trichtertiefe ist die Sopa-Quelle, die wasserreichste ist die Völlingi-Quelle, in deren Umfeld sich jede Menge seltener und geschützter Pflanzen angesiedelt haben. In den Sumpfgebieten nisten zahlreiche Wasservögel und auch See – und Fischadler haben hier einen nahrungsreichen Lebensraum gefunden. Wanderer können über Holzpfade, die durch die Sumpflandschaft führen, die artenreiche Vogelwelt in Ruhe beobachten.
Naturschutzgebiet Nigula
Riesige Hochmoorlandschaften, die auf der Liste der „Important Bird Area“ (wichtiges Vogelschutzgebiet) stehen, zeichnen dieses ungewöhnliche Gebiet aus, das man auf hölzernen Bohlenwege durchwandern kann. In den vergangenen Jahren hat sich auf den Moorinseln fast ein Urwald entwickelt, in dem sich seltene und zu schützende Vögel wie der Goldregenpfeifer oder der Schreiadler heimisch fühlen.